Impressionen aus Kathmandu

Kathmandu, in den 60er- und 70er-Jahren ein Hippie-Paradies, ist als Hauptstadt Nepals der Ausgangspunkt beinahe aller Berg- und Trekkingunternehmungen in der Region. Der Internationale Flughafen ist nicht der allermodernste, aber er erfüllt seinen Zweck - der chaotische Straßenverkehr ist für Neuankömmlinge erst mal ein kleiner Schock, den man auch nur mit Hilfe eines gewieften Chauffeurs auf sich nehmen sollte. Kathmandu ist ein Schmelztiegel der Kulturen und hat eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten aller Art anzubieten. Wir verbringen jeweils vor und nach den Trekking-Unternehmungen ein paar Tage in dieser faszinierenden Metropole, die einen spektakulären Kontrast zu den nahen Bergen des Himalaya bietet.

Die Stadt ist ein Moloch, der inoffiziell bis zu zwei Millionen Einwohnern haben dürfte - das gesamte Kathmandu-Tal mit den umliegenden Königststädten Patan, Bhaktapur und Madhyapur scheint über kurz oder lang zusammenzuwachsen. Kathmandu ist politisches und kulturelles Zentrum von Nepal und mit Abstand die größte Stadt des Landes. Hier finden sich alle zentralen Institutionen Nepals, die Vertretungen vieler Länder und Entwicklungsorganisationen sowie die repräsentativen Bauten der Regierung und des Königshauses. Die Altstadt ist geprägt von einer Vielzahl hinduistischer Tempel, insbesondere am Durbar Square. Weitere wichtige religiöse Bauwerke und Heiligtümer finden sich in den äußeren Bezirken der Stadt: Pashupatinath und buddhistische Stupas wie Bodnath, Swayambhunath oder Buddhanilkantha.

Mein Lieblingsplatz ist - und ich kann mit großen Städten und vielen Menschen normalerweise nicht viel anfangen -  Thamel, das sich zwar zum klassischen Touristengebiet entwickelt hat, aber auch mit viel Charme und einer Vielzahl von farbenfrohen Geschäften, Lokalen und Bars aller Art aufwartet. Vom New Orleans Cafe mit Livebands im Garten über das Garden Restaurant Dechenling mit bester tibetischer und bhutanesischer Küche, die Rum Doodle, wo Bergsteiger von Edmund Hillary bis Reinhold Messner ihre Fußabdrücke hinterlassen haben, das Bamboo, wo einheimische Livebands mit "AC/DC"-Songs und Reggae einheizen, die Weizen Bakery mit guter vegetarischer Kost, das Roadhouse Cafe mit seinen Pizza-Spezialitäten bis zu Sams Bar, das von einer Tirolerin betrieben wird und auch abends noch coole Musik spielt - Thamel bietet die optimale Gelegenheit, ein wenig in den Trubel einzutauchen, ein paar nette Erinnerungen an die Reise zu erstehen, und danach auch im Dezember noch gemütlich auf den Terrassen der diversen Cafes einen Milchkaffee zu schlürfen oder später noch kurz ins Nachtleben einzutauchen.