Gormley-Touren

Geführte Wanderungen zu den 100 Eisernen Männern im Horizon Field

Die Möglichkeiten, ins "Horizon Field" einzutauchen, sind breit gestreut: Vom Spaziergang am Diedamskopf, wo zwei Gormley-Skulpturen in unmittelbarer Nähe des Gipfelrestaurants auf Besucher warten, über den einsamen Eisenmann auf der Kanisfluh, der nur von den dort ansässigen Steinböcken regelmäßig begutachtet wird, bis zu den Gruppen von ehernen Figuren unter dem Widderstein oder im Lecher Skigebiet, wo die meisten der 100 Statuen aufgestellt wurden. Suchen Sie sich ein Ziel ganz nach ihrem Gusto aus, vom zehnminütigen Spaziergang bis zur ganztägigen Wanderung ist alles möglich. 

Rufen Sie mich an – wir finden im persönlichen Gespräch die beste Möglichkeit für ihre Visite im Horizon Field. Lassen Sie sich inspirieren von den Eisernen Männern im Gebirge, ein kleiner Exkurs über den Künstler und seine Ausstellungen ist inbegriffen.

 

“In der Vergangenheit hat sich die Kultur stets
als von der Natur abgegrenzt definiert.
Dieses Projekt und alles, was damit zu tun hat,
stellt die Frage, ob wir unser Wesen
innerhalb der Natur finden können.“
Antony Gormley


Das „Horizon Field“, eine Zusammenarbeit des Kunsthaus Bregenz mit dem englischen Künstler Antony Gormley, zieht die Wanderer zwischen Arlberg und Bregenzerwald in seinen Bann. Tauchen Sie ein in dieses faszinierende „Feld“ im Herzen der Vorarlberger Bergwelt.

Das Kunsthaus Bregenz hat nach fünfjähriger Vorbereitungszeit im Sommer 2010 mit dem britischen Künstler Antony Gormley in den Bergen Vorarlbergs ein einzigartiges Projekt realisiert, das noch bis April 2012 zu sehen sein wird. „Horizon Field“ besteht aus 100 lebensgroßen Abgüssen eines menschlichen Körpers aus massivem Gusseisen, verteilt über ein Gebiet von 150 Quadratkilometern in den Gemeinden Lech, Warth, Schröcken, Klösterle, Dalaas, Mittelberg, Mellau und Schoppernau. Das Werk bildet eine horizontale Linie auf 2039 Metern über dem Meerespiegel – die einzelnen Skulpturen stehen in unregelmäßigen Abständen (von wenigen Metern bis zu 60 Kilometern), sie schauen in alle Richtungen, sind aber einander niemals zugewandt. Der Künstler betont, „dass die Höhe von 2039 Metern für die Platzierung keine spezifische metaphorische oder inhaltliche Bedeutung hat. Vielmehr handelt es sich um eine gut zugängliche Höhe, die zugleich dem Alltag enthoben ist.“

Das „Horizon Field“ ist für Gormley die Landschafts-Version von „Event Horizon“, wo 31 dieser Körperformen im Zentrum von New York auf den Dächern der Hochhäuser von Manhattan für viel Aufsehen gesorgt haben. Für den Künstler bauen die Figuren ein Feld auf, mit dem jeder Besucher auf seine Weise agiert und reagiert. Wind und Wetter, Regen und Schnee sowie große Temperaturunterschiede haben genauso wie menschliche und tierische Einflüsse schon ihre Spuren an den Skulpturen hinterlassen. “Die Idee von Horizon Field ist, dass man Teil der Funktionsweise des Feldes wird. Sie sind das Andere im Bild, Sie sind das Subjekt des Feldes, Sie sind der sich bewegende Inhalt“, stellt Gormley den Besuchern ganz besondere Erlebnisse in Aussicht.

Die 100 eisernen Männer bieten eine perfekte Möglichkeit, Kunst und Wandern in der faszinierenden Bergwelt vom Arlberg bis zum Bregenzerwald zu verbinden. Betreten sie mit mir dieses „Feld“, nehmen sie Kontakt auf, in welcher Form auch immer. Die Kunst dieses Kunstwerks besteht nicht zuletzt darin, dass sich niemand der Wirkung des Felds entziehen kann. Zum einen interagiert fast jeder Wanderer freiwillig auf irgendeine Art und Weise mit den eisernen Männer, meist in Form von Erinnerungsfotos. Die stählernen Abbilder des Künstlers werden umarmt, erklettert, man setzt Kinder drauf, lehnt sich dagegen, macht mit den Fingern „Eselsohren“ fürs Foto – und wird so zu einem Teil des Horizon Field. Auch allerlei Accessoires wurden den Figuren schon appliziert: Das reicht von Mützen über T-Shirts, einen Bikini bis zu einem Salz-Leckstein, der wiederum die sich daran gütlich tuenden Kühe in das Feld des Kunstwerks eintauchen ließ.


“Für mich gibt es keinen vorbestimmten Inhalt.
Wir werden sehen, wie die Menschen reagieren,
wie das Kunstwerk mit Schnee, Sonne und Wind,
wie es auf die Veränderungen von Licht und Temperatur reagiert.”

Antony Gormley